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Die Baustelle, die keiner kennen will

Für Nicht-Kinointeressierte sei gleich zu Anfang ein Vergleich gewagt: Man stelle sich vor, jemand will ein Fußballstadion sanieren. Und renoviert dann nur ein Tor.

http://kultur.kurier.at/



KURIER-online, 30.07.2002


Ähnliches findet gerade im Österreichischen Filmmuseum statt, des Landes traditionsreiche Kinemathek, die im Schutt zu versinken droht.

Dabei will ihr Leiter Alexander Horwath "keinen Luxus, sondern nur den bestehenden Ort zeitgenössisch herrichten". Während jedoch in der Baustelle der Albertina, die das Filmmuseum umgibt, fleißig gehämmert
wird, laufen die Sanierungsmaßnahmen im Kino verspätet an. Man wird nicht, wie üblich nach der Sommerpause am 1. Oktober die Spielstätte wieder öffnen, sondern bestenfalls im November.


Teilsanierung

Schlimmer jedoch als diese Verzögerung, ist für Horwath die Tatsache, dass das Filmmuseum nicht ­ wie die Albertina ­ generalsaniert wird, sondern nur eine Teilrenovierung veranlasst wurde. Man hätte seitens des
Wirtschaftsministeriums die Zusage zu einer Generalsanierung gehabt, sagt Horwath, diese wäre aber zurückgezogen worden. Burghauptmannschaft und Ministerium bestreiten wiederum, diese Zusage je gemacht zu haben. Wie auch immer. Burghauptmann Beer erfüllt zur Zeit zumindest seine Hausherrenpflichten als Vermieter und bezahlt rund 330.000 Euro für die baulichen Maßnahmen der Vorführkabine und deren Elektrik.

Das garantiert zwar ein optimales Projektionserlebnis, doch der Filmgenuss muss immer noch auf unbequemen Klappstühlen konsumiert werden, da der Zuschauerraum im Zuge einer Teilsanierung nicht umgebaut werden kann. Auch das zugige Foyer bleibt so unverändert. Dies scheint
umso bedauerlicher, als die Stadt Wien eine Million Euro Subvention für die Kinoausstattung zugesagt hat, wenn der Bund die andere Million für die baulichen Maßnahmen aufbringt. Doch für die noch fehlenden 700.000 Euro gibt es immer noch keine Zusage.


Nicht zuständig

Nun ressortiert das Filmmuseum beim Staatssekretariat von Franz Morak, doch auch dort wird sofort "Nicht unsere Baustelle!" gerufen. Für die Generalsanierung sei man nicht zuständig. Obwohl sich Horwath seit Dezember 2001 um einen Termin mit Morak bemühte, empfängt dieser erst Mitte September. "Urlaub, Festspiele, und die Sondierung der Lage in Krems", so heißt es, hätten die Verzögerung verursacht.

Das Stichwort Krems lässt aufhorchen. Der Verdacht, dass das dort neu gegründete Filmstudienzentrum der Donauuniversität in Konkurrenz mit Wiener Institutionen tritt, drängt sich auf. Von einer derartigen
Umgewichtung will man im Staatssekretariat offiziell nichts wissen.

Was in diesem Reigen des Kompetenzenstreits jedenfalls übrig bleibt, ist eine halbe Lösung. Saniert wird nur, was gerade saniert werden muss. Der Rest bleibt offen. Und die Leidtragenden sind letztlich die Zuschauer.

updated: 31.07.2002 by werner
 
 
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